Warum normale Magnesiumwerte bei einer Blutabnahme noch lange nichts beweisen

Für einen Patienten in einer Arzt-Ordination läuft eine Blutabnahme nicht ohne Stress ab. Oft ist es nicht einmal der vernachlässigbare Schmerz, der erwartet wird, sondern eher die Angst vor ernsteren Entdeckungen.

Solche Nervosität geht immer mit erhöhten Stresshormonwerten, zum Beispiel mit einem Adrenalinanstieg einher. Dieser sorgt dafür, dass das Magnesium aus den Organen zurück ins Blut transportiert wird. Bei Erregung (Stress) ist also grundsätzlich mit einer Erhöhung des ionisierten Magnesiums im Blut zu rechnen. Deshalb können in dieser Situation schon normale Werte darauf hindeuten, dass es im Gewebe an Magnesium-Reserven fehlt.

Je deutlicher die Antwort auf einen (mentalen) Reiz, desto bessere Reserven sind zu erwarten.

Diese Reaktion zeigt gleichzeitig die Magnesiumabhängigkeit von Stoffwechselreaktionen: So bedeuten gute Magnesiumkonzentrationen im Gewebe auch befriedigenden und prompten Energieumsatz.

Bei Magnesiumwerten im unteren Normalbereich während erregenden Situationen – und welche Blutabnahme erregt nicht – sollte man sich überlegen, ob nicht Magnesiumsubstitution die natürliche, schnelle und erfolgreiche Reaktion auf Belastung wieder herstellt. Gleichzeitig könnte eine Überprüfung der Lebensumstände des Patienten vor der Blutabnahme Hinweise für den Magnesiummangel geben, der oft durch chronische mentale Belastung zustande kommt.

Univ. Prof. Dr. Sepp Porta