Magnesium und Wadenkrämpfe

Wadenkrämpfe können prinzipiell zwei Ursachen haben: einerseits kann es sich um eine Funktionsstörung von Nerven handeln, die aus dem Wirbelkanal kommen. Um das zu therapieren soll unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Viel häufiger aber sind Störungen des Mineralstoffwechsels, denen mit Mineralstoffen, sogenannten Elektrolyten erfolgreich zu Leibe gerückt werden kann. Bei hartnäckiger Neigung zu solchen Krämpfen sollte man auf alle Fälle die neurologische Komponente ausschließen.

Wadenkrämpfe können nicht nur sehr schmerzhaft sein, sondern sind in gewissen Situationen, etwa beim Schwimmen oft lebensgefährlich. In der Taucherausbildung nimmt man das sehr ernst, Gegenmaßnahmen werden trainiert und zumindest ein ausgeglichener Magnesiumhaushalt wird dringend empfohlen.

Besonders im Sport sind Wadenkrämpfe sehr lästig.

Gerade diejenigen Personen, die Schwierigkeiten mit ihrem Elektrolythaushalt haben, sind natürlich die Leidtragenden. Das sind einmal solche Menschen, die angeborene Magnesiumstoffwechselstörungen haben, oder auch Ausdauersportler, die zu wenig auf ihren Magnesium- und Kaliumstatus achten, vor allem aber Diabetiker. Bisher war eigentlich nur der Kalium- und Magnesiumverlust von so genannten Typ1 Diabetikern bekannt, seit Neuestem rückt das Mineraldefizit auch von Altersdiabetikern ins Zentrum der Aufmerksamkeit.

Dass Kaliumsalze beim Krampfgeschehen eine Rolle spielen, ist recht gut bekannt, auch deswegen, weil sie durch ihren günstigen Einfluss beim Knochenabbau nach der Menopause populär sind.

Magnesiumwirkungen werden erst in letzter Zeit immer mehr ins Spiel gebracht und stellen sich gerade in jüngster Zeit als entscheidend bei der Krampfverhütung heraus: Zu wenig Magnesium verhindert nicht nur die Regulation des Transportes von Kalium in die Muskelzellen, wodurch krampfauslösendes Kalium im Über- oder Unterangebot entsteht, ohne Magnesium sind auch die Muskelanstrengungen bei gegebener Belastung viel höher, was auch von dieser Seite her die Krampfneigung fördert.

Magnesium sollte also bei Sportlern, Diabetikern aber auch bei starken Mineralverbrauchern wie Schwangeren unbedingt gegeben werden. Dabei sollte ein vernünftiges Verhältnis der einzelnen Magnesiumsalze eingehalten werden: Magnesiumoxid zum Beispiel wird langsam aufgenommen, Magnesiumcitrat schneller und umfassender.

Bei der oft so notwendigen Zufuhr von Magnesium sollte man unbedingt auf die Reinheit und Herkunft der Grundstoffe des gewählten Präparates achten, weil Apothekenqualität auch bisher vernachlässigte Verunreinigungen ausschließt, von denen man heute weiß, dass sie zu vielen unerwünschten Nebenwirkungen führen können.

Univ. Prof. Dr. Sepp Porta